16 Landschaften

16
Landschaften

Konzept ↓


16
Sehnsuchtsbilder
aus
Staatsgemäldesammlungen von
16
Bundesländern

Aus Abbildungen von Gemälden der 16 Bundesländischen Staatsgemäldesammlungen werden 16 Sehnsuchtslandschaften “extrahiert”. Der Entstehungsprozess meiner Arbeit besteht aus dem Drucken eines Werks eines alten Meisters, dem darauf folgendem Löschen des Themas mit einem Radiergummi, so dass nur die Hintergrundlandschaft übrig bleibt, und dem anschließenden Überdrucken mit einem weiteren Werk. Durch mehrmaliges Wiederholen des Vorgangs bilden die überlappenden Drucke eine neue, abstrakte Landschaft. Landschaft nehmen wir gerne als etwas wahr, das uns einen Verlust ausgleicht. In ihr suchen wir, was uns nicht mehr selbstverständlich gegeben ist; sie ist ein Sehnsuchtsort zivilisierter Menschen, die in ihr erfahren wollen, was sie in ihrem gesellschaftlichen oder privaten Raum ausgespart, verdrängt oder vergessen haben.

Die Installation besteht aus Ein bildhauerisches Werk, bestehend aus einem als Nachschlagewerk gesammelten Katalog(Abb.2), und Ein Projektions-mapping(video), bestehend aus 16 Landschaften, die auf einen einzigen Boxen projiziert werden.
Auf die Oberfläche einer leeren Lieferbox(Abb.1) werden Landschaften und ein benutzter und abgenutzter Radiergummi projiziert. Diese Landschaften, die sich langsam verändern und überlagern, können vom Betrachter mit leerem Blick betrachtet werden.

video, 16landschaften
Abb.1, Leere Landschafts-Lieferbox 
Abb.2, Katalogturm

Landschafts-bildungsprozess

Wie entstehen diese heutigen Sehnsuchts-Landschaften?

Diese Arbeit entsteht durch das digitale Drucken der Arbeit alter Meister, das Löschen des Themas mit einem Radiergummi und das anschließende Drucken einer weiteren Arbeit darüber. Durch mehrmaliges Wiederholen des Vorgangs bleibt nur die als Hintergrund gezeichnete Landschaft erhalten, die Drucke überlappen sich und eine abstrakte Landschaft entsteht. Auf Staffage oder anekdotische Elemente wird verzichtet, weder das Arbeitsleben der Menschen noch andere Spuren der aktuellen Zivilisation tauchen auf: vielmehr begegnet dem Betrachter eine weitgehend homogene, möglichst harmonische Landschaft.

Landschafts-bildungsprozess 
in Analogie zur Geschichte der Malerei

Im 18. und 19. Jahrhundert wurde die Landschafts-malerei, nachdem sie über Jahrhunderte hinweg innerhalb der Hierarchie der Gattungen einen der untersten Plätze eingenommen hatte, zu einem bevorzugten Ort von Sehnsuchtsbildern. Mein Landschafts-bildungsprozess kann in Analogie zur Kulturgeschichte gesehen werden. Im Laufe der Jahrhunderte änderten sich die Hauptmotive der Malerei.



Dieses Vorhaben wurde im Rahmen des Sonderförderprogramms 20/21 NEUSTART KULTUR unterstützt.